Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fanden am ersten Septemberwochenende die Clubmeisterschaften des Golf-Club Bremer-Schweiz statt. ‚Die Trockenheit der vergangenen Wochen hatte den Platz schnell‚ aber auch schwer zu berechnen gemacht‘, erklärte die neue Clubmeisterin 2022, Anthea Gnielinski (HCP 5,6). Dennoch beendete die 26-Jährige in nur drei Stunden mit Flight Partnerin Ursula Pape (HCP 11,2) den ersten Spieltag. ‚Der Auftakt war schon ganz gut gelaufen‘, freute sich Gnielinski. Zusammen mit Anna Wolnik (HCP 11,9) und Cornelia Freytag (HCP 13,1) ging es am Sonntag schon am frühen Morgen auf die Bahn. Die erste Runde lief zwar ihrer Ansicht nach nicht so optimal, aber auch die beiden Mitstreiterinnen hatten mit den Widrigkeiten des Platzes zu kämpfen, so dass der Vorsprung vom Vortag bestehen blieb und Anthea Gnielinski zuversichtlich in die letzte Runde gehen konnte. Es waren wohl auch die zusätzlichen Trainingseinheiten in Pitchen und Putten, die halfen, denn am Ende konnte Anthea Gnielinski mit 232 Schlägen den begehrten Titel erspielen. Zweite wurde Anna Wolnik mit 261 Schlägen vor Cornelia Freytag 270 Schlägen. ‚Das war wirklich ein großartiges Wochenende‘, resümierte die Clubmeisterin 2022. Besonders hatte sie sich über die hohe Teilnehmerzahl gefreut. Aber auch das Interesse von vielen Zuschauern, die die Meisterschaft im Club mitverfolgten, sei noch einmal ein toller Ansporn und eine große Motivation gewesen.
Auch bei den Herren wurde es beim Kampf um den Meistertitel noch einmal richtig spannend. ‚Eigentlich war es nicht mein bestes Wochenende‘, berichtete Thorben Mika Gesing (HCP 4,5) als frisch gebackener Clubmeister 2022. Aber am Ende bewies er Nervenstärke, nachdem er immer wieder mit seinem Flight-Partner Julius vom Berg (HCP 2,7) punkttechnisch beieinander lag. Vom Berg hatte sogar 2,5 Runden in Führung gelegen. ‚Meine Saison begann in diesem Jahr mit Corona und da war ich erst einmal komplett aus dem Rennen‘, berichtete der 20-jährige Gesing. Intensive Trainingseinheiten am Schwung mit Bill Griffith hatten ihm wieder mehr Sicherheit gegeben, dennoch war er nicht mit großen Erwartungen an den Start der Meisterschaft gegangen. Aber als er sich von Runde zu Runde steigern konnte, sah er den Pokal dann doch auf einmal in Reichweite kommen. ‚Julius vom Berg hat das ganze Wochenende konstanter getroffen, doch am Ende waren es seine Fehlschläge, die dafür sorgten, dass ich die Aufholjagd beginnen und den Titel holen konnte‘, erklärte Thorben Mika Gesing, der mit 230 Schlägen vor Julius vom Berg 236 Schlägen gewann.
Auch bei den Kindern unter 15 Jahren ging es am selben Wochenende für sieben Teilnehmer um den begehrten Meistertitel, den sich schließlich Julius Töllner (HCP 20,6) sichern konnte. ‚Es war schon schwer, denn es waren alles gute Gegner am Start‘, resümierte Julius Töllner als frisch gebackener Kinder-Clubmeister 2022.
Der 11-Jährige war am ersten Tag mit Tim Ruhland (HCP 29,8) und dem Kinder Clubmeister des Vorjahres, Lasse Alberts (HCP15,6), gemeinsam im Flight. Es wurde von Orange abgeschlagen und nach Bruttopunkten gespielt. Bereits am ersten Tag ging Julius mit 26 Punkten in Führung.
‚Man musste schon sehr konzentriert spielen‘, berichtete Julius, denn mit 19 Punkten von Tim und 22 Punkten von Lasse war noch jedes Ergebnis möglich. Am zweiten Spieltag kam Tim Schaller (HCP 35,4) als vierter Spieler in den Flight. Doch Julius Töllner, der bereits seit seinem 8. Lebensjahr Golf spielt und zudem im Niedersachsen/Bremen Kader ist, konnte auch am zweiten Tag die Führung halten. Am Ende der Meisterschaft holte er mit 49 Punkten den Titel.
Besonders stolz war Julius, dass Trainer Lars Neugebauer ihn bei den letzten Abschlägen begleitete und seine Schwester zu den ersten Gratulanten gehörte. Und wie es sich für einen Clubmeister gehört, musste zum Abschluss auch gleich noch die erste Rede gehalten werden, aber auch diesen Teil schaffte er mit Bravour.
Aufsehen erregte Fredrik Wunram bei den Clubmeisterschaften, als er sich mit zwei Schlägen mit einem Albatros in die Geschichte seines Vereins schrieb.
Es geschah in der 3. Runde auf Bahn 6 als Frederik Wunram (HCP 1,8), der zusammen mit Ole Matti Reinhold (HCP 9,3) und Manfred Görlich (HCP 15,4) im Flight war, mit seinem ersten Schlag kurz vor einem Baum lag. Doch mit dem folgenden versenkte der 24-Jährige seinen Ball auf dem 466 Meter langen Par 5 im Loch. ‚Ich konnte es erst gar nicht glauben‘, berichtete Wunram, da er nicht gesehen hatte, wo der Ball gelandet war. Erst als Ole Matti Reinhold meinte, dass der Ball rechts neben der Fahne aufgekommen sei, nahmen die beiden die Beine in die Hand und rannten zum Grün, um sich von diesem ungewöhnlichen Ergebnis zu überzeugen. Auch wenn Fredrik Wunram seinen Albatros eher unter der Kategorie ‚Glück‘ einordnete, war er trotzdem beeindruckt, als er recherchierte, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Albatros bei 1:6.000.000 liegt, im Gegensatz zu einem Hole in One, bei dem sie 1:12.000 beträgt. Im Gesamtergebnis landete der Clubmeister von 2019 in diesem Jahr auf dem dritten Rang.